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Life in plastic, it's fantastic

Zumindest mit einem schimmernden Plastikflamingo um die Hüften

2 min

 

Dass es weitaus weniger "fantastic" ist, wissen wir doch schon, dachte ich! Es scheint aber immer noch in einigen Hirnen das Gegenteil eingebrannt zu sein! Plastik scheint ein magisches Come-Back zu feiern! Oder viel mehr ein: "Still-There". In Plastik verpackt, heißt ja auch: hygienisch verpackt! Na und gerade jetzt brauchen wir doch noch mehr Hygiene als sonst, oder? Deshalb gibt es wieder tonnenweise Plastikhandschuhe, die man für so viel mehr nützen kann als nur Brot aus der Supermarkt-Brotbox zu nehmen. Wir atmen heutzutage ja auch insgeheim auf, wenn Obst und Gemüse nicht angegrapscht werden können und schmeißen pro Tag im Schnitt ein bis zwei Plastikmasken weg, weil sie "durchgeatmet" oder "Virenschleudern" sein könnten. - Und ja, ich gehöre auch zu den Mehrmals-Trägern, Masken-Auslüftern und Backrohr-Experimentellen, aber irgendwann landet der Kunststofffetzen leider (und irgendwie ja auch hoffentlich) im Müll. 

 

Das wirkt alles so absurd, wenn wir bedenken, dass vor gar nicht allzu langer Zeit die Plastiksackerl aus den Supermärkten eliminiert wurden und wir doch jetzt ganz brav unsere Stoffsackerl und selbstgehäkelten Obstnetze mitnehmen. Ok, ich gebe es zu ... das Obstnetz, das ich letzten Winter begonnen habe zu häkeln, besteht bis heute noch aus exakt 7 Häkelreihen, die gerade mal den Boden eines solchen DIY-Obstsackerls ausmachen, but we are all trying here! ;) Wenn das "stoffene" Mitbringsel in der Handtasche nicht aufzufinden ist, zahlen wir Gutmenschen auch liebend gern drei Cent für überglückliche, biologisch abbaubare Maisstärkesackerl um unser Gewissen zu beruhigen. Life is weird! 

 

Nach eineinhalb Jahren Flugabstinenz habe ich es nun doch wieder einmal gewagt zu fliegen und klimatechnisch (fast) alles mir Mögliche getan um den ökologischen Fußabdruck klein zu halten. Mit einem Handgepäckskoffer voller Jutesackerl und einer mit  Wiener Hochquellwasser befüllten Edelstahlflasche bin ich zum Security-Check-In marschiert. Dort habe ich die Flasche festlich ausgetrunken und auf der anderen Seite des Förderbands mit bacherl-warmem Schwechater Leitungswasser angefüllt um ja keine Plastikflasche zu kaufen. Festes Shampoo, Deo im Karton und Seifensackerl sind natürlich auch mit von der Partie, mal dezent abgesehen von der teuren Apotheken-Sonnencremeflasche, die scheinbar die einzige ist, die meine sonnenallergische Haut verträgt und ein paar anderen Plastikflaschen, die ich hier versuche zu vertuschen, weil ... TRYING! 

 

Ich war überduechschnittlich motiviert in Bella Italia eine Quelle zu finden, an der ich meine stählerne Wunderflasche plastikfrei anfüllen konnte. Well, I tried! Es scheint noch immer zum "guten Ton" zu gehören, die Einkäufe in 3 Plastiksackerl zu verpacken und das Aqua Naturale aus Plastikbechern zu trinken! Sogar in besseren Lokalen und am Strand! Am Strand (!) aka in den Bäuchen der Meerestiere! Natürlich gibt es zur Coladose (mein Hitzeschlag-Notfallsgetränk) auch einen "hygienischen" Plastikstrohhalm. Es ist ein Desaster! So finde ich mich beim Beach-Clean-Up wieder und ärgere mich über die Tschickstummel am Strand von denen nicht einmal ein Einsiedlerkrebs etwas hat! Bitte Leitln!!! Denkts ein bisserl nach! Und ja eh kloar, ich habe mir dann auch täglich irgendwo ein Aqua Naturale in der Plastikflasche gekauft, weil ich mit meiner 500-ml-Flasche bei 40 Grad Außentemperatur "net weit ghupft wär"! Ich nehme aber zumindest diesen ganzen Schrott wieder mit! Immerhin wird auch in Bella Italia recyclet! Ich weiß, die Welt hat weit größere Probleme, aber irgendwo muss ich doch anfangen! Bussi! Trennt Müll, vermeidet Plastik, waschts halt euer Obst doppelt und hebts eure Tschickstummel auf! DANKE!

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